Ich hatte mich sofort in Mickes Foto verliebt. Liebe auf den ersten Blick nennt man das wohl. Micke sah so gut aus, so kräftig und zugleich filigran, trug edle, sanfte Züge. Ich musste ihn einfach kennenlernen.
Zusammen mit einer Freundin fuhr ich los, dorthin, wo er angeblich zu finden war. Lange irrten wir durch das immens große Gebäude, fragten hier nach Micke und da nach Micke. Endlich gab uns jemand zumindest seine Nummer.
Als wir ihn dann endlich aufgestöbert hatten, packte mich blankes Entsetzen: Micke befand sich in äußerst desolatem Zustand. Nicht einmal stehen konnte er ohne Hilfe, es ging ihm so schlecht, dass mir fassungslos entfuhr:
„Du bist ja wie in Deine Einzelteile zerfallen.“
Die Freundin half mir, Micke aus dem großen Gebäude herauszuholen. Wir schoben ihn auf die Rückbank des Autos, wo er die ganze Fahrt über schweigend mehr lag als saß.
Daheim konnte ich endlich das tun, wonach ich mich schon die ganze Zeit gesehnt hatte: Ich riss Micke nach allen Regeln der Kunst auf, zog ihn ohne lange zu fackeln einfach aus. Dann lag er vor mir.
Ich riet Micke ob seines desaströsen Gesamtzustandes, zunächst einmal das Unwesentliche vom Wesentlichen zu trennen, Altlasten und unnötigen Ballast loszuwerden. Fast symbolisch öffnete ich einen großen Müllsack, um das Ausgesonderte zu entsorgen. Schon das war harte Arbeit, doch nach einer kurzen Pause konnte ich damit beginnen, Micke aufzubauen. Denn er hatte ein Recht darauf, wie wir alle aufrecht zu stehen; dass er niemals würde gehen können, wusste ich zu diesem Zeitpunkt bereits.
Bei der Aufbauarbeit holte ich mir Rat aus Fachliteratur, so erfahren bin ich mit derlei Angelegenheiten schließlich nicht. Doch dann war es endlich, endlich geschafft: Micke stand vor mir, aufrecht und strahlend. Ich nahm einen Stuhl, setzte mich ganz dicht zu ihm und schaute ihn lange an und war selig. Gelegentlich streichelte ich zärtlich über seine glatte Haut.
Als ich nach einer kurzen, aber glücklichen Nacht neben Micke erwachte, dachte ich zufrieden seufzend: „Ja, der Schreibtisch Micke sieht wirklich ganz genau so aus wie im Ikea-Katalog.“
Zusammen mit einer Freundin fuhr ich los, dorthin, wo er angeblich zu finden war. Lange irrten wir durch das immens große Gebäude, fragten hier nach Micke und da nach Micke. Endlich gab uns jemand zumindest seine Nummer.
Als wir ihn dann endlich aufgestöbert hatten, packte mich blankes Entsetzen: Micke befand sich in äußerst desolatem Zustand. Nicht einmal stehen konnte er ohne Hilfe, es ging ihm so schlecht, dass mir fassungslos entfuhr:
„Du bist ja wie in Deine Einzelteile zerfallen.“
Die Freundin half mir, Micke aus dem großen Gebäude herauszuholen. Wir schoben ihn auf die Rückbank des Autos, wo er die ganze Fahrt über schweigend mehr lag als saß.
Daheim konnte ich endlich das tun, wonach ich mich schon die ganze Zeit gesehnt hatte: Ich riss Micke nach allen Regeln der Kunst auf, zog ihn ohne lange zu fackeln einfach aus. Dann lag er vor mir.
Ich riet Micke ob seines desaströsen Gesamtzustandes, zunächst einmal das Unwesentliche vom Wesentlichen zu trennen, Altlasten und unnötigen Ballast loszuwerden. Fast symbolisch öffnete ich einen großen Müllsack, um das Ausgesonderte zu entsorgen. Schon das war harte Arbeit, doch nach einer kurzen Pause konnte ich damit beginnen, Micke aufzubauen. Denn er hatte ein Recht darauf, wie wir alle aufrecht zu stehen; dass er niemals würde gehen können, wusste ich zu diesem Zeitpunkt bereits.
Bei der Aufbauarbeit holte ich mir Rat aus Fachliteratur, so erfahren bin ich mit derlei Angelegenheiten schließlich nicht. Doch dann war es endlich, endlich geschafft: Micke stand vor mir, aufrecht und strahlend. Ich nahm einen Stuhl, setzte mich ganz dicht zu ihm und schaute ihn lange an und war selig. Gelegentlich streichelte ich zärtlich über seine glatte Haut.
Als ich nach einer kurzen, aber glücklichen Nacht neben Micke erwachte, dachte ich zufrieden seufzend: „Ja, der Schreibtisch Micke sieht wirklich ganz genau so aus wie im Ikea-Katalog.“
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