Freitag, 21. Dezember 2012

Gourmet-Tipp: Zwerg-Spiegeleier (aus Hühnerei)

Beim Anblick von hartgekochten Eierscheiben kam mir neulich der Gedanke: "So kleine Spiegeleier wären ja auch nett."

Aber die Eier waren ja hartgekocht, da würde kein Spiegelei mehr daraus werden, und aus einem rohen Ei lassen sich nun mal nur große Spiegeleier braten.

Da kam mir eine Idee: Könnte ich nicht ein Ei tiefgefrieren, in Scheiben schneiden und braten? Gesagt, getan.

Zunächst machte ich mich im Internet schlau: Ja, man kann Eier einfrieren, dies tut der Qualität und dem Geschmack keinen Abbruch. Ich legte also ein frisches Freilandei in die Tiefkühltruhe.

Einige Tage darauf sah das Ei so aus:


Es hatte zwar einen Sprung bekommen, doch dies war der Kälte geschuldet (Physik!).

Das Schälen erwies sich indes als größte Herausforderung des gesamten Experiments. Die Eierschale wollte nicht vom Ei - da half kein Zerren, kein Ei auf den Tisch klopfen, keine rohe Gewalt.

So hielt ich das Ei kurz (!) unter warmes Wasser und, siehe da, es ließ sich mühelos schälen.


Anders als ein hartgekochtes Ei war es nicht weiß, sondern etwas durchscheinend.

Nun war Eile geboten, denn das Hühnerei schmolz in der warmen Küche schnell, wurde gleich ziemlich glitschig.

Mit einem sehr scharfen Brotmesser machte ich mich an die Arbeit. Gar nicht so einfach, einigermaßen ansehnliche Scheiben hinzubekommen, denn innen war das Ei noch steinhart gefroren.



Nun ging die Zubereitung weiter wie bei einem "normalen" Spiegelei: Öl in der (kleinsten) Pfanne erhitzt, dann die gefrorenen Eierscheiben dazu.



Und schon waren sie fertig, die Zwerg-Spiegeleier, sie dufteten verführerisch, und ich richtete sie appetititlich auf einem Teller an.


Keine Frage, ein Testesser war da schnell gefunden. Günter "Papa" Schneiders Urteil, nachdem er das erste Zwerg-Spiegelei gefuttert hatte: "Super! Und sie schmecken genauso wie frische."
 

Fazit:
* Zwerg-Spiegeleier lassen sich mit verhältnismäßig wenig Aufwand zubereiten.
* Sie eignen sich hervorragend als Mini-Beilage oder als hübsche Mitess-Dekoration.
* Sie schmecken lecker.

Einfach mal nachmachen!
Guten Appetit!

Montag, 17. Dezember 2012

Erdmännchen in Island oder: Was guckt da aus der Erde raus?


Nachdem wir mitten in der Nacht auf dem Internationalen Flughafen Keflavík in Island gelandet waren, fuhren wir sofort mit dem Mietwagen nach Selfoss im Süden des Landes weiter.

Für alle, die es nicht wissen: In Island ist es im Sommer auch nachts hell, gelegentlich auch dämmrig.

Nach ein paar Stunden, es mag gegen halb fünf Uhr in der Frühe gewesen sein - wir hatten es gemütlich angehen lassen - kamen wir müde bei der Jugendherberge an.

Als wir aus dem Auto stiegen, fiel mir auf, dass Jakob (11) ganz grüblerisch schaute. Dann fragte er:
„Sag mal, gibt es in Island eigentlich Erdmännchen?“

Er meinte diese putzigen Säugetiere mit dem wissenschaftlichen Namen Suricata suricatta aus der Familie der Mangusten, die man manchmal in Zoos bewundern kann.


„Nein“, antwortete ich, „warum fragst du?“     

Nachdenklich gab Jakob zurück:
„Als wir vorhin gefahren sind, dachte ich, da wären Erdmännchen auf dem Feld neben der Straße. Es sah aus wie eine ganze Erdmännchen-Herde. Sie haben aufgeschaut und uns angeguckt.“
(Foto: R'eyes, "Ta olhando o q?", www.piqs.de)

Zurückgekehrt aus dem Urlaub, erzähle ich manchmal von der kleinen Begebenheit. Jeder hat eine Erklärung für das, was Jakob in jener Nacht erblickte: Die einen meinen, der Junge habe Elfen oder anderes verborgenes Volk gesehen, andere vermuten, er sei müde gewesen und habe beim Einschlummern herumliegende Lavabrocken für Erdmännchen gehalten.

Ich persönlich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass da eine ganze Abordnung von Erdmännchen eigens aus dem südlichen Afrika nach Island gehuscht ist, um uns bei unserer nächtlichen Ankunft gebührend zu begrüßen.