Nachdem wir mitten in der Nacht auf dem Internationalen Flughafen Keflavík in Island gelandet waren, fuhren wir sofort mit dem Mietwagen nach Selfoss im Süden des Landes weiter.
Für alle, die es nicht wissen: In Island ist es im Sommer
auch nachts hell, gelegentlich auch dämmrig.
Nach ein paar Stunden, es mag gegen halb fünf Uhr in der
Frühe gewesen sein - wir hatten es gemütlich angehen lassen - kamen wir müde
bei der Jugendherberge an.
Als wir aus dem Auto stiegen, fiel mir auf, dass Jakob (11) ganz
grüblerisch schaute. Dann fragte er:
„Sag mal, gibt es in Island eigentlich Erdmännchen?“
Er meinte diese putzigen Säugetiere mit dem wissenschaftlichen
Namen Suricata suricatta aus
der Familie der Mangusten, die man manchmal in Zoos bewundern kann.
„Nein“, antwortete ich, „warum fragst du?“
Nachdenklich gab Jakob zurück:
„Als wir vorhin gefahren sind, dachte ich, da wären Erdmännchen
auf dem Feld neben der Straße. Es sah aus wie eine ganze Erdmännchen-Herde. Sie
haben aufgeschaut und uns angeguckt.“
(Foto: R'eyes, "Ta olhando o q?", www.piqs.de) |
Zurückgekehrt aus dem Urlaub, erzähle ich manchmal von der kleinen
Begebenheit. Jeder hat eine Erklärung für das, was Jakob in jener Nacht erblickte:
Die einen meinen, der Junge habe Elfen oder anderes verborgenes Volk gesehen, andere vermuten,
er sei müde gewesen und habe beim Einschlummern herumliegende Lavabrocken
für Erdmännchen gehalten.
Ich persönlich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass da eine ganze
Abordnung von Erdmännchen eigens aus dem südlichen Afrika nach Island gehuscht ist,
um uns bei unserer nächtlichen Ankunft gebührend zu begrüßen.
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