Vor ein paar Jahren kam mein damals achtjähriger Neffe für eine Woche zu Besuch in den Kraichgau. Einmal kauften wir in einem Drogeriemarkt ein. Nebenbei zeigte ich Jakob, wie man Parfums testet, indem man aus der Testflasche ein wenig auf kleine Papierstreifen sprüht. Er fand das überhaupt nicht spannend. Im Gegenteil. Er motzte und meckerte, was das Zeug hielt. Schließlich stinkt Parfum ja fast unerträglich. Für echte Jungs zumindest.
Trotzdem blieb er neben mir stehen und wartete geduldig, wenn auch naserümpfend. Ungefähr bei der zwanzigsten Testsprühung rief Jakob plötzlich: „Boah, das riecht ja voll cool. Das musst Du unbedingt kaufen!“ Glücklicherweise hatte auch ich mich spontan in den mir bislang unbekannten Duft verliebt, und so wandelten wir aromengeschwängert zur Kasse.
Daheim stellte ich den Flakon auf die Kommode im Badezimmer. In den nächsten Tagen passierte Seltsames, ja beinah Mystisches: Der Inhalt des Fläschchens nahm zusehends ab, obwohl ich noch nichts davon verwendet hatte. Hin und wieder, immer dann, wenn Jakob in der Nähe war, glaubte ich einen angenehm frischen, gar nicht jungenhaften Duft aus seiner Richtung zu erschnuppern. Ich fragte den Knirps danach.
„Ach, weißt Du“, antwortete der, „immer, wenn ich auf dem Klo sitze, sprühe ich ein bisschen Parfüm in die Luft. Naja, es könnte vielleicht schon irgendwie sein, dass ich mich dabei ganz aus Versehen manchmal selber treffe.“ Aus Versehen, klar.
Jakobs Ferien gingen irgendwann zu Ende. Am Abreisetag besprühte ich einen Wattebausch mit dem begehrten Gut, deponierte diesen in einem Plastikbeutel mit Zipp-Verschluss und schenkte Jakob das Tütchen.
In Kassel angekommen, sprudelte es aus Jakob heraus, kaum dass wir zur Tür herein waren: „Ich habe von Opa ein Lego-Flugzeug bekommen und einen Drachen, von Gabi ein Buch und eine Sonnenbrille.“
Dann machte er eine kleine Pause, um in fast feierlichem Ton hinzuzufügen: „Aber wisst Ihr, was das aller-aller-allerschönste Geschenk war?“ Und zog das Säckchen mit dem duftenden Inhalt aus der Hosentasche.
Trotzdem blieb er neben mir stehen und wartete geduldig, wenn auch naserümpfend. Ungefähr bei der zwanzigsten Testsprühung rief Jakob plötzlich: „Boah, das riecht ja voll cool. Das musst Du unbedingt kaufen!“ Glücklicherweise hatte auch ich mich spontan in den mir bislang unbekannten Duft verliebt, und so wandelten wir aromengeschwängert zur Kasse.
Daheim stellte ich den Flakon auf die Kommode im Badezimmer. In den nächsten Tagen passierte Seltsames, ja beinah Mystisches: Der Inhalt des Fläschchens nahm zusehends ab, obwohl ich noch nichts davon verwendet hatte. Hin und wieder, immer dann, wenn Jakob in der Nähe war, glaubte ich einen angenehm frischen, gar nicht jungenhaften Duft aus seiner Richtung zu erschnuppern. Ich fragte den Knirps danach.
„Ach, weißt Du“, antwortete der, „immer, wenn ich auf dem Klo sitze, sprühe ich ein bisschen Parfüm in die Luft. Naja, es könnte vielleicht schon irgendwie sein, dass ich mich dabei ganz aus Versehen manchmal selber treffe.“ Aus Versehen, klar.
Jakobs Ferien gingen irgendwann zu Ende. Am Abreisetag besprühte ich einen Wattebausch mit dem begehrten Gut, deponierte diesen in einem Plastikbeutel mit Zipp-Verschluss und schenkte Jakob das Tütchen.
In Kassel angekommen, sprudelte es aus Jakob heraus, kaum dass wir zur Tür herein waren: „Ich habe von Opa ein Lego-Flugzeug bekommen und einen Drachen, von Gabi ein Buch und eine Sonnenbrille.“
Dann machte er eine kleine Pause, um in fast feierlichem Ton hinzuzufügen: „Aber wisst Ihr, was das aller-aller-allerschönste Geschenk war?“ Und zog das Säckchen mit dem duftenden Inhalt aus der Hosentasche.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen